Produktberatung

Ihr Ansprechpartner

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Ing. Andreas Jung
andreas.jung@solan.at
+43 (0)7735/7070-13

SOLAN 772 MINIFASER

Effiziente Rohfaserversorgung - speziell für Ferkel MiniFaser ist eine neue Kombination von verschiedenen Rohfaserkomponenten – speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse von Ferkeln bzw. Mastschweinen in der Vormast.
Solan 772 MiniFaser
  • GMO-frei bzw. VLOG geprüft GMO-frei bzw. VLOG geprüft
  • AMA-Gütesiegel tauglich AMA-Gütesiegel tauglich
  • pastus+ pastus+
  • QS-Futtermittel QS-Futtermittel
  • mehlig mehlig

INHALTSSTOFFE (PRO KG)

  • Rohfaser 44,00 %
  • Rohprotein 8,00 %
  • Calcium 0,35 %
  • Rohfett 4,00 %
  • ums. Energie Schwein 4,50 MJ

VERPACKUNGSEINHEITEN

20kg Sack, 600kg pro Palette

ab 2t lose

MiniFaser ist speziell auf die Bedürfnisse junger Ferkel/Mastschweine abgestimmt. Mit einem Rohfasergehalt von 44% sind nur sehr geringe Beimischraten erforderlich. In der Regel wird MiniFaser mit 1-3% der Gesamtration eingesetzt. Dadurch verdünnt sich der Energiegehalt des Futters nur sehr unwesentlich. MiniFaser hat eine relativ feine Struktur und wird so wie es ist in das Ferkelfutter eingemischt. Die Faserstruktur ist so gewählt, dass die noch sehr sensible Darmschleimhaut geschont wird und keine Verletzungen durch spitze, scharfkantige Faserteile passieren können. Entscheidend aber ist das ausgewogene Verhältnis von verdaulicher Faser zu unverdaulicher Faser. MiniFaser stimuliert die Futteraufnahme, sorgt für die nötige physiologische Sättigung und unterstützt die Entwicklung eines gesunden, leistungsfähigen Darms. MiniFaser enthält dazu auch noch eine spezielle Säurekombination, um diesen Entwicklungsprozess zu unterstützen.

 

MiniFaser enthält folgende Faserquellen:

Lignozellulose

Hanfkuchen

Stroh, aufgeschlossen

Citrofeed

Luzernegrünmehl

Apfeltrester

Weizenkleie

Extrudierter Rapsschrot

Trockenschnitte

Maiskeimöl

Aroniatrester

 

  • lässt sich mit gängigen Elevatoren, Schnecken oder Gebläsen fördern und kann so wie es ist ohne Vermahlung in das Futter eingemischt werden.
  • sehr schmackhaft und wird von Ferkeln sehr gerne gefressen.
  • ausgewogenes Verhältnis von verdaulicher Faser zu unverdaulicher Faser
  • schonend für den Darm kleiner Ferkel: Die Faserbestandteile sind strukturiert aber nicht scharfkantig!
  • Schwanzbeißen - Kannibalismus

    Kannibalismus beim Schwein

    Kannibalismus in der Ferkelaufzucht aber auch in der Schweinemast ist ein Problem, das manche Schweinehalter fast in den Wahnsinn treibt. Da die Ursachen und Auslöser sehr unterschiedlich sein können, gibt es auch kein „Patentrezept“.

     

    Vor allem im Frühjahr und Herbst treten Probleme mit Kannibalismus gehäuft auf. Die großen Witterungs- bzw. Temperaturschwankungen aber auch wechselnde Lichtverhältnisse dürften in dieser Zeit das Problem intensivieren. Die Formen von Kannibalismus reichen vom klassischen „Schwanzbeißen“ bis zum Ohrenbeißen oder Flankenbeißen. Für die Ursachenforschung ist die Art des Kannibalismus nicht unwesentlich, da man gezielter suchen kann.

     

    1.) Ohrenbeißen: Meist ist das Ohrenbeißen ein Problem in vereinzelten Buchten. Wenn die Ohren blutig sind, sollte zuerst einmal geklärt werden, ob es einen Zusammenhang mit Ohrenrandnekrosen gibt. Haben Ferkel aufgrund von Ohrenrandnekrosen blutige Ohrränder, tritt häufig das Ohrenbeißen als Folge davon auf. Neben haltungsbedingten Ursachen (Verletzungen, Klima) gibt es genetsche Ursachen und Erkrankungen. Bei den Erkrankungen ist der Blutparasit Eperythrozoon suis („Eperythrozoonose“) und eine Streptokokkeninfektion zu nennen. In der Regel kommen aber nicht-infektiöse Ursachen in Frage. Auch aufgrund von Stressreaktionen (erhöhte Adrenalin und Cortisonspiegel) kann es zu Durchblutungsstörungen in den feinen Blutgefäßen an den Rändern der Ohren kommen. Bereits bei geringsten Verletzungen kommt es zu Blutungen, die nur sehr schlecht abheilen.
    Lässt sich kein Zusammenhang zu Ohrenrandnekrosen beobachten, so ist in der Regel der Spieltrieb der Ferkel (Ersatz der verloren gegangenen Zitzen) ausschlaggebend. Mit entsprechendem Beschäftigungsmaterial sollte hier für Ablenkung gesorgt werden. Welches Beschäftigungsmaterial dafür am besten geeignet ist, lässt sich nicht generell beantworten. Die Palette reicht jedenfalls von diversen Ketten bis zu Holzteilen, Spielbällen, Stroh, Papierschnitzel etc.
    Der Einfluss der Fütterung auf das Ohrenbeißen ist umstritten. Optimales Aminosäuremuster, richtige Mineralstoffversorgung, hohe Vitaminisierung, angepasster Rohfasergehalt und möglichst niedriger Mykotoxingehalt im Futter sollten die Basis für eine störungsfreie Ferkelaufzucht sein. Auftretende Probleme sollten jedenfalls zum Anlass genommen werden, die Rationen zu überprüfen und falls notwendig zu korrigieren.

     

    2.) Schwanzbeißen: Das Schwanzbeißen verursacht massive Schäden bei den Tieren. Vor allem wenn das Bebeißen des Schwanzes bis zur Schwanzwurzel geht. Infektionen können bis in den Wirbelkanal aufsteigen und sogar zu Lähmungen führen. Betroffene Tiere gehören separiert und eine entsprechend Wundbehandlung sollte durchgeführt werden (Wundteer, Kannibalenöl etc.)


    Als Ursache für das Schwanzbeißen kommen viele Faktoren in Frage:
    • Zu hohe Belegdichte
    • Zugluft
    • Zu hohe Schadgaskonzentrationen (CO2, Ammoniak)
    • Stalltemperatur
    • Fressplatzmangel
    • Parasitenbefall (Räude, Verwurmung)
    • Hoher Stallfliegendruck
    • Zu lang kupierte Schwänze
    • Ungleiche Gruppen
    • Kein Beschäftigungmaterial
    • Wetterfühligkeit (schlagartige Temperaturänderungen)

     

    Gerade beim Schwanzbeißen ist aber auch die Fütterung gefordert. Folgende Ursachen kommen in Frage:
    • Rohfasermangel
    • Mykotoxinbelastung
    • Eiweißmangel
    • Mangel an bestimmten Aminosäuren oder unangepasstes Aminosäuremuster
    • Mineralstoffdefizite (Natrum, Magnesium)
    • Futter mit zu geringer Nährstoffdichte
    • Futterhygiene
    • Futterkonsistenz (zu fein, zu grob, zu breeig oder auch zu flüssig)
    • Futterzuteilung (zu wenig, nicht an den biologischen Rhythmus der Tiere angepasste Fütterungszeiten)
    • Futterwechsel ohne Verschneiden
    • Wasserversorgung (fehlerhafte oder zu wenige Tränken)

     

    Tritt Kannibalismus in einem Bestand auf, sind in erster Linie die Störenfriede zu eruieren und aus der Gruppe zu entfernen. Nicht selten ist der Verursacher eines der kleinsten Schweine in einer Gruppe und meist ein Weibchen. Gleichzeitig sind aber weitere Maßnahmen zu treffen: Stallklima und Haltungsbedingungen sollten kritisch überprüft und korrigiert werden.

     

    Welche Fütterungsmaßnahmen können zur Beruhigung der Tiere getroffen werden?
    • Überprüfung und wenn notwendig Korrektur der Rationen
    • Rohfasergehalt in der Ration erhöhen (Einsatz von Fibrosol-Fasermix)
    • Einsatz von Magnesium (am besten Magnesiumfumarat od. Magnesiumpropionat, Magnesiumphosphat)
    • Vitamin E-Gehalt erhöhen (Einsatz von SOLAN 2544)
    • Einsatz von Dextrose (um das Absinken des Blutzuckerspiegels auszugleichen)
    • Einsatz eines Mykotoxinbinders (Phytosorb PLUS)

     

    Eine weitere Möglichkeit bietet auch das Produkt PEKONI im Sortiment von SOLAN. Dieses Produkt vereint praktisch alle bekannten Möglichkeiten, über die Fütterung Maßnahmen gegen Kannibalismus zu treffen. Über die Anwendung und Eigenschaften gibt Ihnen gerne Ihr SOLAN-Fütterungsberater Auskunft.

     

    Als weitere Hilfestellung möchten wir Ihnen hier eine Checkliste anbieten:

     

    CHECKLISTEKannibalismus.pdf [118 KB]

     


     

  • Verdauungsprobleme bei Mastschweinen und Ferkel

    Durchfall in der Schweineproduktion – von PIA, Dysenterie und Co.

    Durchfallerkrankungen bei Schweinen sind ein ernst zu nehmendes Problem. Auch wenn nicht unbedingt Ausfälle zu beobachten sind, ist dennoch der wirtschaftliche Schaden enorm. Die Tageszunahmen sind reduziert, die Futterverwertung verschlechtert sich und die Partien wachsen auseinander.

     

     

     

    Bis ins Jahr 2006 haben antibiotische Leistungsförderer für „Ruhe“ im Darm von Ferkeln und Mastschweinen gesorgt. Seit deren Verbot ist eine deutliche Zunahme von Darmerkrankungen zu beobachten. Um so wichtiger sind optimales Management, angepasste Fütterung und entsprechende Haltung, damit das Risiko von Durchfallerkrankungen minimiert werden kann. Glücklicherweise sind am Durchfallgeschehen beim Mastschwein nur mehr ein paar wenige Erreger beteiligt. Diese Erreger sollte man aber kennen – damit bei einer Behandlung bzw. Vorbeuge gezielt vorgegangen werden kann.

     

    Welche Erreger kommen in Frage und welche Krankheiten verursachen diese?

    Erreger                                              Krankheit
    Lawsonia intracellularis                PIA (oder auch Illeitis)
    Brachyspira hyodysenteriae         DYSENTERIE
    Escherichia coli                              COLIDURCHFALL
    Salmonellen                                    SALMONELLOSE
    Chlostridien                                     EHS (Enterohämorrhagisches Syndrom)

     

     

    In der Praxis sind Durchfallerkrankungen nur selten auf einen einzelnen Erreger zurückzuführen. Meist handelt es sich um Mischformen, da praktisch immer mehrere Erreger am Druchfallgeschehen beteiligt sind. Vor allem Dysenterie und PIA treten oft gemeinsam auf. Kenntnisse über die genauen Krankheitsbilder und die entsprechenden Bekämpfungsstrategien sind dennoch entscheidend, um erfolgreich gegensteuern zu können:

     

    1.) PIA: Weltweit sind ca. 50% der Bestände betroffen. Es gibt unterschiedliche Verlaufsformen – von AKUT (mit Todesfällen) bis CHRONISCH. Der Erreger der PIA lebt IN den Darmzellen und bewirkt eine Entzündung und Verdickung der Darmschleimhaut. Es ist vorwiegend ein Bereich im vorderen Darm betroffen (Dünndarm, genauer genommen der Hüftdarm od. „Illeum“). Die Infektion erfolgt über erregerhaltigen Kot.
    Krankheitsbild: Beim akuten Verlauf tritt plötzlich blutiger bis teerartiger Durchfall auf. Die Tiere werden blass und verenden aufgrund von Kreislaufversagen. Beim chronischen Verlauf ist der Kot ohne Blut, wechselnd gelb bis bräunlich. Die Sterblichkeit ist gering. Durch die Verdickung der Dünndarmschleimhaut können Nährstoffe nur mehr schlecht resorbiert werden. Die Futterverwertung sinkt, Tiere wachsen auseinander oder Kümmern.
    Die PIA wird durch Stress (Futterumstellung, Transport, Umstallung etc.), Parasiten, falsche Rationszusammenstellung, mangelnde Futterverdaulichkeit und Futterstruktur begünstigt.

     

    2.) DYSENTERIE: Tritt ebenso häufig wie PIA auf, meist auch gemeinsam nachweisbar. Es gibt ebenso AKUTE und CHRONISCHE Verlaufsformen. Die Erreger beschränken sich auf den Dickdarm und lösen dort eine akute oder chronische Blinddarm oder Dickdarmentzündung aus. Die Schweine stecken sich über Kot bzw. über die Gülle an (der Erreger bleibt auch in der Gülle bis zu 6 Monaten ansteckend!). In der akuten Phase tritt schleimig-blutiger Durchfall auf, die Flanken sind deutlich eingefallen. Die Tiere haben starken Durst, keinen Appetit und sind fieberfrei. Im chronischen Verlauf ist der Kot zuerst bräunlich und später typisch zementfarben. Die Tiere magern ab und kümmern, wachsen auseinander. Dysenterie wird durch mangelnde Hygiene (Stalldesinfektion, Kontakt mit Restgülle, Kontakt mit anderen Tieren, Schadnagern) begünstigt. Mangelnde Nährstoffverdaulichkeit, zu grobes Futter, niedriger Rohfasergehalt oder auch zu stark verdauliche Rohfaser (Trockenschnitte etc.) begünstigen Dysenterie.

     

    3.) COLIDURCHFALL: Tritt eher noch in der Vormast auf. Eine ungenügende Einsäuerung des Futterbreis im Magen („Überfressen“) begünstigt das Auftreten. Die Coli-Keime werden oral aufgenommen, heften sich an die Darmwand und produzieren Toxine. Infektionsquellen sind verschmutzte Buchten, Kot bereits erkrankter Tiere. Der Kot ist wässrig, grau-grünlich, manchmal auch blutig. Es können auch Todesfälle infolge eines Toxinschockes oder infolge der Dehydrierung auftreten. Bei Problemen mit Colidurchfall sind folgende Maßnahmen empfehlenswert: Rationierte Fütterung, Energie- und Eiweißgehalt reduzieren, Einsatz von Säuren, Rohfasergehalt erhöhen (2-3% Fasermix), Probiotika, Einsatz von verschiedenen Kräutern. Grundsätzlich sollten aber auch die Hygienemaßnahmen intensiviert werden.

     

    4.) SALMONELLEN: Üblicherweise werden Salmonellen über kontaminierte Zukaufstiere eingeschleppt bzw. sind in den Beständen latent vorhanden. Wenn die Infektion akut passiert bzw. die Tiere bereits geschwächt sind, tritt Durchfall, Fressunlust und Fieber auf. Die Sterblichkeitsrate kann bis 15 % hoch gehen. Der Kot ist gelblich-braun, breiig bis wässrig, manchmal auch blutig. Es treten auch Tiere mit aufgezogenem Bauch und vermehrt Kümmerer auf. In der Regel ist eine Salmonellenerkrankung für Schweine nicht sehr problematisch. Vielmehr spielt sie eine Rolle als potentielle Gefahr für die menschliche Ernährung. In Ländern wie zB. Deutschland gibt es daher ein Salmonellenmonitoringprogramm, um den Infektionsdruck über die gesamte Nahrungskette zu reduzieren. In Betrieben mit Salmonellenproblemen werden folgende Maßnahmen empfohlen: Schadnager/Fliegenbekämpfung/Hygiene intensivieren, Einsatz von Säurekombinationen, Probiotika, Präbiotika (Inulin, Lactulose), mehliges Futter anstatt pelletiertes Futter.

     

    5.) EHS: Das Enterohämoragische Syndrom wird durch eine explosionsartige Vermehrung von toxinbildenen Clostridien und/oder Hefen bei Verfütterung großer Mengen Molke, hohem Kohlenhydrat-Gehalt, zu hohem Eiweißgehalt, Einsatz von frischem Getreide oder nach krassem Futterwechsel verursacht. Betroffen sind hauptsächlich die schwereren Tiere einer Partie. Betroffene Schweine werden schlagartig blass, setzen schwarzen Kot ab (ein Zeichen für verdautes Blut) und sterben anschließend unter Anzeichen eines Toxinschocks und Kreislaufversagens. Aufgrund des akuten Verlaufes ist eine Therapie praktisch nicht möglich. Vorbeugende Maßnahmen: Keine raschen Futterwechsel, Futterhygiene verbessern, kein frisches Getreide verfüttern, Einsatz von Säuren, Rohfasergehalt erhöhen (2-4% Fasermix), Eiweißgehalt reduzieren.

      

     

    Praktisch alle Durchfallerkrankungen haben eines gemeinsam: Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Entsprechende Maßnahmen über die Fütterung sind bei Durchfallproblemen immer ratsam. Falls Sie Probleme mit Durchfall bei den Aufzuchtferkeln oder im Maststall haben - sprechen Sie uns an: Gerne beraten wir Sie, was die Rationszusammenstellung anbelangt, aber auch wie Sie mit unseren Spezialfuttermitteln gegensteuern können.
     

MiniFaser wird mit 1-3% in typischen Ferkelrationen eingesetzt. 1% MiniFaser erhöht den Rohfasergehalt des Futters um ca. 0,4%
Ing.
Andreas Jung
+43 (0)7735/7070-13