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Ing. Andreas Jung
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26. Jänner 2023

MAGENPROBLEME BEIM PFERD

Magenprobleme beim Pferd sind weit verbreitet: Je nach Alters- und Nutzungsgruppe leidet mehr als die Hälfte   der Pferde regelmäßig darunter – Fohlen genauso wie Freizeitpferde oder Hochleistungssportler.

Magenprobleme beim Pferd sind nicht einfach zu erkennen. In vielen Fällen zeigen Pferde über lange Zeit keine sichtbaren Anzeichen.

 

Eine Vielzahl einzelner Symptome können aber auf Magenbeschwerden hinweisen. Allerdings sind diese sehr unspezifisch und können auch durch andere Faktoren verursacht sein.

Folgende Anzeichen können auf ein Magenproblem hindeuten: Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit (insbesondere keine Kraftfutteraufnahme), erhöhte oder verminderte Trinkwasseraufnahme, vermehrte Speichelbildung, Zähneknirschen, stumpfes Fell, vermehrtes Liegen, Leistungsschwäche, kolikartige Symptome (z.B. häufiges Scharren, Verkrampfen oder Flehmen), häufig auch Durchfall und Kotwasser. Bei akuten Problemen kann das Pferd durch einen erhöhten Puls oder Fieber auffällig werden und stark schwitzen. Auch wiederkehrende milde Koliken lassen auf eine Magenproblematik schließen. Magengeschwüre können sich beispielsweise auch durch Aufstoßen mit Mundgeruch oder nervöses Schweifschlagen während des Fressens bemerkbar machen. Häufig entwickeln sie sich aus einer vorhergehenden Magenschleimhautentzündung (Gastritis) heraus.

 

Akute Magengeschwüre – auch Magenulzera oder Magenulcus genannt – sind für das Pferd oft sehr schmerzhaft. Unbehandelt können sie sich zu tiefen Geschwüren (Läsionen) entwickeln und in seltenen Fällen zu schweren Blutungen und sogar zum Magendurchbruch führen.

 

Weil jedes Pferd individuelle Symptome äußert und das Schmerzempfinden unterschiedlich ist, empfiehlt es sich, ein auffälliges Tier stets gut im Blick zu haben und bei Bedarf dem Tierarzt vorzustellen.

 

Was dem Menschen buchstäblich „auf den Magen schlägt“, ist beim Pferd nicht anders: Stress ist ein elementarer Faktor. Sei es „Ärger“ mit den Artgenossen, ein Stallwechsel, Transporte, übermäßige oder ungewohnt starke Beanspruchung oder eine Erkrankung – all das kann auf den Pferdemagen schlagen. Bei Stress kommt es zu einer verminderten Schleimhautdurchblutung und vermehrter Bildung von Magensäure, die überschüssig im Magen verbleibt und die Magenschleimhaut sowie die darunter liegenden Strukturen reizen kann.

 

Neben Stress können Medikamente, Kaubeschwerden durch Zahnerkrankungen, verdorbenes oder verunreinigtes Futter Auslöser der Probleme sein. Aber auch eine falsche Fütterung begünstigt Magenbeschwerden. Typische Fütterungsfehler sind z.B. zu lange Fresspausen oder die Gabe von Futtermitteln, die im Magen stark verkleben. Beides führt zu vermehrter Säurebildung und begünstigt so die Entstehung von Magengeschwüren.

 

Fütterung spielt somit eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Magenproblemen. Der Pferdemagen – er fasst ca.20 Liter – ist auf eine kontinuierliche Nahrungsaufnahme eingestellt.

In freier Natur fressen Pferde ungefähr 16 Stunden am Tag und produzieren deshalb ständig Magensaft. Schon etwa vier Stunden ohne Nahrung reichen aus, dass die aggressive Magensäure die ungeschützte Magenschleimhaut angreifen kann. Zwar hilft der neutralisierende Speichel, die Schleimhaut davor zu schützen – doch der fließt nur, wenn das Pferd kaut. Frisst es zu wenig oder zu schnell, wird das Futter nicht ausreichend eingespeichelt und bleibt zu lange im Magen. Nach dem Motto „Gut gekaut ist halb verdaut“ gilt: Je besser die Einspeichelung beim Kauen, desto schneller verlässt der Speisebrei den Magen.

 

Wie schaut jetzt die Behandlung von Magengeschwüren aus?

 

Wenn du Magenprobleme bei deinem Pferd vermutest, ist es immer ratsam, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen, der bei Bedarf eine entsprechende Therapie verordnet.

An erster Stelle steht eine Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI). Nicht immer sind alle Magenprobleme nach dieser Anwendungszeit verschwunden. Um sicher zu gehen hat sich eine anschließende Fütterung mit magensäurepuffernden Ergänzungsfuttern bewährt.

 

 Leichte Fälle von Magenschleimhautentzündungen können teilweise auch ohne medikamentöse Behandlung ausheilen.

Diese Ergänzungsfutter z.B. SOLAN 190 GASTROHELP, welche mit der Kraftfuttergabe z.B. SOLAN 82 DELICATE verabreicht werden, können die entstehende Magensäure im Magen geringfügig puffern. Diese wirken der Übersäuerung des Magens entgegen und bilden einen Schutzfilm auf den Geschwüren, so dass diese ungehindert abheilen können. Als Nebeneffekt zeigen sich oft bereits nach kurzer Zeit bei den behandelten Pferden eine deutliche Gewichtszunahme und einen verbesserten Muskelaufbau. Auch Kopper setzen oft wesentlich seltener auf und bei Fohlen kann diese Unart bei rechtzeitiger Anwendung abgestellt werden.

 

Zusammenfassend können wir sagen: die Art und Weise der Fütterung bei Pferden spielt bei der Entwicklung von Magenproblemen und Magengeschwüren eine entscheidende Rolle. Neben Fehlern im Futtermanagement sind aber auch Stress, Krankheit, Medikation und psychische Probleme mögliche Auslöser. Neben dem Wirkstoff Omeprazol als Protonenpumpenhemmer werden sogenannte Säurepuffer zur Unterstützung der Abheilung von Magengeschwüren eingesetzt. Wichtig dabei ist aber auch, dass die dafür verantwortlichen Auslöser so weit wie möglich abgestellt werden. Nur so hat eine Therapie, die bis zu 4 Monaten dauern kann, auch Erfolg.